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Was ist geschehen
Was ist geschehen?
Am 11.2.2012 erschienen in der Kreisausgabe der Leipziger Volkszeitung (LVZ) eine Falschberichterstattung über unsere in Hohenroda ansässigen Vereine und aktive Mitglieder. Zitiert wurden anonyme „Stimmen" mit beleidigenden und herabwürdigenden Aussagen in Zitatform. (Wir berichteten hierüber)
„Wie kann das passieren, wer macht so etwas und warum" war unsere erste Fragestellung.
Blauäugig und im Vertrauen darauf, dass die Presse selbstverständlich an einer wahrhaftigen und aufrichtigen Berichterstattung Interesse haben muss und auch hat, haben wir uns bei der Chefredaktion der LVZ beschwert, Informationen durch Gespräche und Einsicht in Unterlagen angeboten, verbunden mit der Bitte um eine ergebnisoffene Recherche der LVZ und anschließender Berichterstattung auf der Grundlage dieser ergebnisoffenen Recherche.
Das geschah nicht. (Wir berichteten hierüber)
Wir haben uns auch mit Beschwerden an den Deutsche Presserat gewandt. Unsere Beschwerden wurden mit der Begründung, dass alles im Konjunktiv (indirekte Rede oder Zitate) von der LVZ veröffentlicht wurde, als unbegründet zurückgewiesen. Wir haben also dazu gelernt, wenn Du in indirekter Rede oder in Zitatform was auch immer schreibst oder behauptest, das ist in Ordnung. Und diejenigen, die Du zitierst, die stehen unter dem Informantenschutz der im Grundgesetz verankerten Pressefreiheit.
Wir haben uns gefragt, „was passiert dort (bei der LVZ) eigentlich", wenn das, was wir für eine „normale" und verantwortliche Pressearbeit hielten nun ausdrücklich und bewiesenermaßen nicht passiert? Wir haben angefangen, uns mit der LVZ und ihrem Mutterkonzern Madsack auseinander zu setzen und haben mit unseren bescheidenen Möglichkeiten angefangen Informationen einzuholen. Und je mehr Gespräche wir führten und je mehr Informationen wir bekamen, desto klarer wurde für uns das Bild. Wir mussten dann feststellen, dass unser Umgang mit der LVZ/Madsack genau das befeuert, was dieser Konzern zur Zeit will, nämlich möglichst laute und skandalisierende Berichterstattung, um ihre Zeitung zu verkaufen. Und wir haben inzwischen auch lernen müssen, warum das so ist:
Der MadSack -
Das englische Wort MAD bedeutet „VERRÜCKT" und das englische Wort SACK bedeutet „PLÜNDERUNG" (oder auch Entlassung)
Haben wir es bei MadSack mit verrückter Plünderung zu tun?
Das Zusammenführen von menschlicher Arbeit und Kapital, führt, wenn man es erfolgreich tut, zu einem Ergebnis: dem Mehrwert. Unsere gesellschaftlichen Konflikte in der heutigen Zeit beruhen im Wesentlichen auf der Frage der Verteilung dieses Mehrwertes. Die Leipziger Volkszeitung soll seit Jahrzehnten jedes Jahr ca. 10 Millionen an ihre Mutter, den MadSack-
Wer ist MadSack?
MadSack ist ein Konzern in der Rechtsform einer GmbH & Co.KG. Einer der Gesellschafter ist die Deutsche Druck-
Die SPD ist medienpolitisch gut aufgestellt, denn sie hält nicht nur am MadSack-
Was macht MadSack?
MadSack ist ein Medienkonzern. In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Tageszeitungen aufgekauft. Bei der Monopolbildung ist MadSack Marktführer. Für den Ostdeutschen Raum hat sich damit eine Einheitszeitung, die unter verschiedenen Namen von MadSack geführt werden, entwickelt. Von einer ostdeutschen Einheitspartei zur Einheitszeitung! mehr
Veränderungen der Presselandschaft
Die Presselandschaft hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Zeitungen werden aufgekauft, Madsack ist dabei ein dynamischer Vorreiter. Onlinemedien und –informationen führen zu einer Verdrängung der Printmedien, seit Jahren haben Tageszeitungen Verkaufs-
Zentrale Büros wurden beispielsweise beim MadSack-
Kein Leitbild und möglichst wenig Öffentlichkeit
Jeder Konzern, jeder Verein, jede Partei hat ein Leitbild. Der MadSack Konzern hat kein Leitbild. Welchen Grundsätzen und Werten er verbunden ist und für die er sich in den Dienst der Sache stellt ist, nicht ergründbar – nicht mal kurz beispielsweise auf der Internetseite. Denn dort erfährt man unter „Unternehmenskultur", dass es sich um ein „traditionsreiches Unternehmen" handelt, aufgrund „kulturellen Engagements gesellschaftliche Verantwortung" übernommen werde und „alle anderen Aktivitäten von Madsack mit großer Transparenz gehandhabt" werden, weil regelmäßig „Besucherführungen" durchgeführt werden.
Medien und die Politik
Wenn Unzufriedenheiten aufkommen, dann kommt auch der Ruf nach der Politik. „Die müssen endlich mal etwas tun!" heißt es dann und gemeint ist zumeist die Forderung nach neuen Gesetzen. Muss die Politik wirklich etwas tun oder haben wir inzwischen genügend Gesetze und man müsste sie nur zur Anwendung bringen? Oder tut „die Politik" nicht schon sehr viel, z.B. wenn sie Anzeigen in der Tageszeitung für ihre kommunalen Betriebe schaltet und in damit öffentliche Gelder in die Zeitungskasse spült, für eine „Werbung", die weder der Zeitungsleser benötigt noch beispielsweise der Kunde der Wasserwerke, denn er ist mit seinem Trinkwasserbezug ohnehin aufgrund der Monopolstellung von dem Wasserwerk abhängig. Wie lange finanziert der Bürger über seine Gebührenzahlung noch die Rendite für die Gesellschafter des MadSack-
„Nachhaltigkeit" ist für MadSack lt. Internetseite „selbstverständlich. „Das schließt sowohl Umweltaspekte als auch den Umgang mit Mitarbeitern und Nachwuchsförderung ein." Welche Mitarbeiter sind davon eingeschlossen? Die, deren Arbeitsplätze entfallen, die, die keinen Tariflohn erhalten, die Betriebsratsmitglieder, denen gekündigt wurde oder die Mitarbeitern, die sich besser keine eigene Meinung mehr erlauben?
Personalabbau statt Erhalt von Arbeitsplätzen und Meinungsvielfalt
Selbstverständlich berichten die Zeitungen des MadSack-
Selbstverständlich berichten die Zeitungen des MadSack Konzerns nicht darüber, welche Arbeitsplätze sie bei ihren Zeitungen und sonstigen Betrieben wie eigenen Druckereien platt gemacht haben. Deswegen hören wir dort auch nichts von sozialer Verantwortung, sondern höchsten von „Synergien".
Selbstverständlich berichten die MadSack Medien über den Ausstieg von Betrieben aus Tarifverträgen und ebenso selbstverständlich berichten sie nicht über ihren Ausstieg aus Tarifverträgen, ihrem Outsourcing –Aktivitäten, ihren Praktikantenverträgen, ihren sogenannten freien Mitarbeitern usw.
Dabei ist es so einfach und MadSack könnte in seinen Zeitungen auch hierüber berichten. Sie müssten nur mitteilen, dass sie weiterhin die Rendite an die Gesellschafter zahlen wollen und deswegen bei sinkenden Zeitungsverkäufen nur beim Personal sparen, beispielsweise bei der LVZ 30 Vollzeitstellen einspart. Damit ist Recherche und qualifizierte Arbeit mehr möglich. mehr
„Guter Journalismus darf auch mal flach sein"
tituliert die LVZ in ihrer Eigenwerbung. mehr
Keiner weiß wie viele Zeitungen die LVZ und MadSack wirklich verkaufen
Die Finanzierung einer Zeitung erfolgt über den Verkauf der Zeitungsexemplare (sowohl im Einzelverkauf wie auch im Abonnement) und über die Einnahmen für Anzeigen. Je mehr eine Zeitung mit Anzeigen von Lidl, Aldi & Co verdient, desto niedriger könnte der Verkaufspreis der Zeitung sein (für Werbung will man als Zeitungsleser schließlich auch nicht zahlen) und desto mehr Personal kann für qualifizierten Journalismus bezahlt oder Gewinne für die Renditeausschüttung zusammengetragen werden. mehr
Resümee
Wir haben gelernt: Medien berichten und bewerten das Tun und Lassen von anderen, nicht von sich selbst. Selbstreflexion ist nicht nur keine Stärke von ihnen, es gibt sie einfach nicht, weil sie diejenigen sind, die Kritik veröffentlichen und Selbstkritik veröffentlichen sie nicht.
Ein MadSack-
Und nochmal, ganz ehrlich: MadSack geht es da nicht anders als uns Vereinen. Wir können uns auch nur innerhalb der wirtschaftlichen Gegebenheiten bewegen und so geht es MadSack. Wir versuchen unsere wirtschaftlichen Gegebenheiten zu optimieren und MadSack tut dies auch, für den Konzern, für die Gesellschafter, für die SPD, für die Geschäftsführung (die Kanzlerin hat ein Gehalt von über 200.000 und der MadSack-
MadSack-
Wenn das Kerngeschäft eines Zeitungsverlages verlassen wird, weil Redakteursstellen abgeschmolzen werden und keine Zeit mehr für solide Recherche, für professionellen Journalismus mehr besteht, die Abonnenten ihre Abos kündigen und Jüngere sich erst gar nicht mehr auf Zeitungsberichterstattungen einlassen wollen und ihre Informationen aus Funk, Fernsehen und dem weltweiten Netz ziehen, dann muss Rendite aus anderen Geschäftsfeldern gezogen werden. Das „traditionsreiche Unternehmen" nutzt ihre Zeitungszusteller nun zu Briefzustellern und vertickt Reisen, Sonderangebote, Laptops und neuerdings sogar Marmelade und Saft.
Die Preise für die Anzeigen orientieren sich natürlich an der Auflagenhöhe, d.h. je höher die Auflage umso größer die Verbreitung der Zeitung umso höher die Anzahl der Leser und damit auch die Leser der Anzeigen. Wie erfahren Lidl. & Co nun, wie hoch die Auflage ist? Zeitungen (nicht alle) sind bezahlendes Mitglied bei der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). Die Mitglieder melden ihre Auflagenhöhe, Abonnentenzahlen usw. an die IVW und dort kann man sich erkundigen, wie hoch die Auflage ist. Die Zeitungen des MadSack Konzerns sind Mitglied bei der IVW. Aber kann sich die IVW darauf verlassen, dass ihre Mitglieder auch die tatsächlichen, die echten Zahlen mitteilen? Kann IVW dies überprüfen? Wir haben recherchiert und kommen zu dem Ergebnis, dass IVW mit seiner Personalausstattung überhaupt nicht in der Lage sein kann, die Angaben seiner Mitglieder auch wirklich zu überprüfen. Wir haben aus diesem Grund mehr als nur berechtigte Zweifel, dass die Auflagenhöhen auch den Tatsachen entsprechen. Freundlich formuliert „spielt" die LVZ mit ihren Bezeichnungen „Leser", „Abonnementen", „Haushaltsabdeckungen" usw. Dies haben wohl auch bereits einige der bisher großen Anzeigenschalter bei der LVZ mitbekommen und deswegen ihre Anzeigen reduziert oder verzichten sogar ganz darauf. mehr
Artikelproduktion im Gemischtwarenhandel
Zunächst: Die Zeitung muss jeden Tag gefüllt werden. Auf den Inhalt kommt es nicht mehr
an. Qualifikation und Zeitbudget der „Redakteure" dürfen keine Rolle mehr spielen. Wer Auto fahren will benötigt einen Führerschein. Wer Bouletten verkaufen will benötigt wenigsten einen sogenannten „Boulettenschein", den es nur nach einer entsprechenden Schulung gibt. Wer für die Zeitung schreiben will benötigt gar keinen Schein.
Dem Leser muss wenigstens ein hoher Unterhaltungswert geboten werden und wir alle wissen, dass bei der Überschrift „Hund beißt Briefträger" nur ein mäßiger Unterhaltungswert aufkommt – ganz anders bei der Überschrift „Briefträger beißt Hund".
Unter der Fahne der Pressefreiheit kann also jeder alles schreiben, skandalisierend, aufreißerisch, ehrverletzend, Hauptsache in indirekter Rede.
Und wie kann man das machen?
Man schreibt beispielsweise über andere „Alles gefördert", kommt gut, löst Reflexe aus und ggf. Neid, wirkt ebenso wie „Briefträger beißt Hund". Dabei kennen sich die LVZ und MadSack bei „Alles gefördert" aus, denn sie beherrschen das Abfassen von Förderungen, Steuerermäßigen, Investitionszulagen, Sonderabschreibungen. mehr
Oder auch nur zum Neid
Denn es passiert auch im ganz Kleinen. Wenn der LVZ-
Berichte über die Welt oder den Gemischtwarenladen?
In der Welt und in Deutschland passieren jeden Tag große und kleine Geschehnisse.
Über Zeitungen, Funk, Fernsehen und Internet wird hierüber berichtet und wir erfahren davon
Die Tageszeitungen leben in unterschiedlichen Welten.
Die einen nehmen die Geschehnisse in der Welt war, berichten und informieren ihre Leser.
Andere (MadSack/LVZ) berichten immer weniger über Geschehnisse in der Welt und aus dem Land, in dem wir leben.
Sie füllen ihre Zeitung mit Werbung/Eigenwerbung und wenn dann trotzdem noch viel Platz übrig bleibt, dann verpackt man die Eigenwerbung in vermeintliche Artikel über das, was man vermarkten will. Natürlich wirkungsvoll in der Samstagsausgabe auf Seite 5 unter "Sachsen und Mitteldeuschland (siehe Screenshot).
Glücklicherweise leben wir in einem Land mit Pressefreiheit. Da hat die Presse eben die Freiheit über sich selber und ihre Angebote aus dem Gemischtwarenladen zu berichten: Hauptsache der Leser bezahlt dafür.